Teilbereiche der Wälder im Wiehen- und Wesergebirge sind in der Mountainbike-Szene extrem angesagte Ziele. Dabei führen viele Routen abseits der Wege quer durch den Wald. Ein echtes Problem für die sensiblen und deshalb streng geschützten Waldareale.
Die Wälder auf dem Wiehengebirgskamm und im Weserbergland sind zum größten Teil als Natur- oder Landschaftsschutzgebiet von europäischem Rang ausgewiesen und gehören zum Schutzgebietssystem Natura 2000. Wertgebende Bestandteile sind einzigartige Buchenwaldgesellschaften mit seltener Pflanzen- und Tierwelt. Solche sensiblen Schutzgebiete sind aufgrund ihres besonderen Status per Gesetz und Verordnung geschützt.
Da sich beide Mittelgebirgsbereiche aufgrund ihrer Morphologie optimal für den Mountainbike-Sport eignen, sind sie auch überregional bei Mountainbikerinnen bekannt und beliebt. Während das Radfahren auf befestigten Wegen erlaubt ist, ist das Downhill-Fahren abseits der Waldwege streng verboten. Viele Mountainbikerinnen halten sich auch an die Verbote, die meisten aber ignorieren unbewusst oder auch vorsätzlich die Regeln.
Aktuell haben die Waldbesitzerinnen mindestens 10 illegale Streckenverläufe (zum Teil mit aufgebauten Hindernissen) festgestellt, die mittlerweile aussehen, als seien sie etablierte Abfahrten. Und gerade diese viel befahrenen, eingefrästen Pisten, richten im Lebensraum Wald massiven Schaden an. Diese massiven Eingriffe in die Natur mit hohem Schadens-, Stör- und Beunruhigungsfaktor, werden nicht weiter hingenommen. Das Regionalforstamt, die Untere Naturschutzbehörde und die Waldbesitzerinnen haben deshalb mit einer aktuellen Informationskampagne begonnen. Es wurden Verbotsschilder an den illegalen Abfahrtspisten angebracht und Info-Blätter (Download) verteilt. Ein wichtiger Baustein soll aber in Zukunft auch eine intensivierte Kommunikation untereinander bilden.
Flankierend haben beide Behörden mit Unterstützung der Kreispolizei am vergangenen Samstag eine konzertierte Aktion im Wiehengebirge durchgeführt. Primär sollten die Mountainbikerinnen dabei direkt und vor Ort angehalten, informiert und auf ihr ordnungswidriges Verhalten aufmerksam gemacht werden. Die Reaktionen der angehaltenen Mountainbikerinnen waren durchweg positiv. Sie zeigten sich einsichtig und zur Verhaltensänderung bereit.
Quelle: Gemeinsame Pressemitteilung des Regionalforstamtes Ostwestfalen-Lippe und der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Minden-Lübbecke vom 07.09/08.09.2020