Angestrebt wird ein dauerhaftes Grün
Versorgungssituation in der Region hat sich verbessert
Der Wasserbeschaffungsverband Am Wiehen (WBV) nimmt die bekannte Trinkwasserampel wieder in Betrieb. Mit diesem Instrument konnten sich die Bürger in den Verbandskommunen Löhne, Bad Oeynhausen, Hille und Hüllhorst bereits in den Vorjahren täglich online über die aktuelle Trinkwassersituation in ihrer Region informieren. Die Trinkwasserampel ist auf den Internetseiten der jeweiligen Trinkwasserversorger zu finden. Der WBV ist zuversichtlich, sie auch in diesem Jahr nicht auf Rot stellen zu müssen.
Grund für die Erwartung ist vor allem der vor wenigen Tagen in Betrieb genommene Hochbehälter in Bad Oeynhausen-Bergkirchen. Dieser gibt dem WBV noch mehr Möglichkeit zum Ausgleich hoher Verbrauchsmengen durch Zwischenspeichern von Trinkwasser. Statt wie bisher 7.250 m3 können nun bis zu 17.250 m3 frisches Trinkwasser gespeichert und so Versorgungsspitzen abgefangen werden. „Wir haben daher die große Hoffnung, die Ampel in diesem Jahr noch seltener auf Gelb stellen zu müssen“, sagt WBV-Verbandsvorsteher Bernd Poggemöller. „Eine Garantie dafür können wir jedoch nicht geben. Wir haben schließlich nicht mehr Wasser zur Verfügung, nur einen größeren Puffer. “ Sehr wesentlich sei das verantwortungsvolle Verhalten der Bevölkerung.
Die Große Ungewissheit bleibt für die Wasserfachleute wie üblich das Wetter. Niemand kann voraussehen, ob es erneut einen extrem heißen und trockenen Sommer gibt. Zudem ist zu erwarten, dass aufgrund von Corona wieder viele Menschen ihren Urlaub zuhause verbringen werden. „Wir haben im vergangenen Jahr den Trend erleben können, dass viele auf eine Urlaubsreise verzichtet haben und stattdessen einen Gartenpool für den Sommer gekauft und auch mit Wasser befüllt haben. Wir können das sehr gut verstehen“, sagt der stellvertretende Verbandsvorsitzende Lars Bökenkröger aus Bad Oeynhausen. „Wir raten allerdings allen, ihre Pools bereits vor einer Hitzeperiode frühzeitig zu befüllen. So fällt die Belastung für das Wassernetz so klein wie möglich aus.“
In 2020 hat das bereits ganz gut geklappt. Im vergangenen Jahr musste die Trinkwasserampel nicht ein einziges Mal auf Rot gestellt werden. Die Ampel war allerdings an 20 Tagen auf gelb geschaltet, weil an 15 Tagen der Wasserstand in den Hochbehältern in Bergkirchen unter die kritische Drei-Meter-Marke gesunken war. „Auch wenn wir den dritten Dürresommer in Folge erlebt haben, so hatten wir immer eine gute Versorgungssituation. Das ist wohl auch ein Verdienst der Bürger, die mit ihrem Verhalten tatkräftig mitgeholfen haben“, sagt Hilles Bürgermeister Michael Schweiß. Sein Amtskollege aus Hüllhorst, Michael Kasche, ergänzt: „Wir werden uns auf dem Erfolg allerdings nicht ausruhen und weiter Abläufe optimieren, Trinkwasserbrunnen modernisieren und Kooperationen mit benachbarten Wasserversorgern intensivieren, damit die Ampel irgendwann dauerhaft auf grün stehen kann.“
Über den Trinkwasserverband Am Wiehen
Der WBV Am Wiehen fördert Trinkwasser im Gebiet Hille-Südhemmern und beliefert die örtlichen Trinkwasserversorger in den Kommunen Löhne, Hüllhorst, Bad Oeynhausen und über den WBV des Amtes Hartum auch nach Hille. Die Bürger erhalten ihr Trinkwasser letztlich vom örtlichen Trinkwasserversorger.
Trinkwasser ist keine endliche Ressource wie Kohle, Erdgas, Erdöl. Es unterliegt einem stetigen natürlichen Kreislauf und versickert nach Regenfällen im Boden; so bildet sich Grundwasser, aus dem über Brunnen und Pumpen Trinkwasser gewonnen wird.
Quelle: PM, Prünte & Kollegen, 11.05.021
Foto: Trinkwasserampel, Quelle Webseite Gemeinde Hille