Porta Westfalica, 5. Juli 2021. „Die großen Sieben“ gehen an den Start. Regierungspräsidentin Judith Pirscher hat am Montag (5.7.) der Landrätin des Kreises Minden-Lübbecke, Anna Katharina Bölling, und Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger, Kulturdezernentin des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL), am Kaiser Wilhelm-Denkmal in Porta Westfalica den Förderbescheid des Landes NRW über 260.000 Euro im Beisein von REGIONALE 2022-Leiterin Annette Nothnagel übergeben. Weitere Projektpartner sind die Kreise Höxter, Lippe und Paderborn, die bei dem Übergabetermin durch Landrat Dr. Axel Lehmann (Kreis Lippe), Landrat Christoph Rüther (Kreis Paderborn) und Michael Stolte (Geschäftsführer GFW Höxter) vertreten wurden.
„Die großen Sieben“ ist ein Projekt der REGIONALE 2022. Mit einem Gesamtbudget von rund 326.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und vom Land NRW soll eine für Ostwestfalen-Lippe „einmalige Entwicklungsperspektive für Kultur und Tourismus in der Region“ geschaffen werden: Die thematische und werbliche Verbindung der wichtigsten Kulturdenkmäler in Ostwestfalen-Lippe (OWL), die auch deutschlandweit von großer Bedeutung sind.
Regierungspräsidentin Judith Pirscher lobt den Projektansatz: „‘Die großen Sieben‘ fügen der Destination OWL eine hochwertige und sehr interessante Reiseroute hinzu. Besucherinnen und Besucher folgen der Geschichte und erleben an bedeutenden heimischen Denkmälern und Landmarken hautnah das jeweilige historische Geschehen. Jede der sieben Stationen wird zum Spiegel ihrer Zeit und vermittelt, welche Lebenswelt die Menschen der Region umgeben hat – von der Jungsteinzeit bis ins 20. Jahrhundert. ‚Die großen Sieben‘ verknüpfen renommierte Sehenswürdigkeiten durch einen durchgehenden Erzählstrang: Das ist eine vorbildhafte Idee und eine vielversprechende Blaupause für weitere Ansätze der kulturtouristischen Wertschöpfung für die Tourismusbetriebe in unserer Region.“
„Wir wissen, wie reich unsere gesamte Region an touristischen Zielen ist, deshalb haben wir im Kreis Minden-Lübbecke den Anstoß zu den „Großen Sieben“ gegeben“, sagte Landrätin Anna Katharina Bölling. „Wir freuen uns, dass wir mit dem LWL-Besucherzentrum hier am Kaiser-Wilhelm-Denkmal einen attraktiven Touristenmagneten zu dem gesamten Projekt beisteuern können, und dass uns der LWL dank der REGIONALE-Förderung erneut unterstützen kann. Als Teil eines OWL-weiten kulturhistorischen Netzwerks gewinnen alle sieben Bausteine des Projektes nochmal erheblich.“
„Der LWL setzt seine Expertise in diesem Projekt gern ein, um an Hand „Der Großen Sieben“ 7.000 Jahre Geschichte fachlich fundiert für ein breites Publikum erlebbar zu machen. Gemeinsam mit den Projektpartnern wollen wir wichtige kulturhistorische Punkte sichtbarer machen, sie vernetzen, touristisch erschließen und spannende Geschichten erzählen. Ostwestfalen-Lippe ist eine attraktive Kulturregion und mit diesem Projekt wollen wir diese Stärken künftig noch mehr nach außen tragen“, erläuterte Kulturdezernentin Rüschoff-Parzinger die Ziele seitens des LWL.
Annette Nothnagel, Leiterin der REGIONALE 2022 bei der OstWestfalenLippe GmbH, würdigte das Tourismusprojekt ebenfalls: „Zusammen besitzen die bundesweit und europaweit herausragenden Denkmäler und Kulturstätten eine enorme Strahlkraft und erzählen eine beeindruckende Geschichte. Ich freue mich, dass der gesamtregionale Ansatz der ‚großen Sieben‘ über die REGIONALE 2022 die wichtige kulturhistorische Dimension OstWestfalenLippes herausarbeitet. Dies initiiert langfristige Effekte auch für die Tourismuswirtschaft.“
Die Idee der großen Sieben und Umsetzung:
Das REGIONALE-Projekt „Die großen Sieben“ hat die profilierte kultur-touristische Vermarktung der Region Ostwestfalen-Lippe im Blick. Ausgehend von den sieben bedeutenden Denkmalen und Landmarken Desenberg, Hermannsdenkmal, UNESCO-Weltkulturerbe Kloster Corvey, Paderborner Dom, „Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur“ sowie Kaiser-Wilhelm-Denkmal und Wewelsburg sollen unter anderem historische Themen wie die mittelalterliche Klosterkultur, das 19. Jahrhundert oder die Zeit des Nationalsozialismus vermittelt werden. Insgesamt soll sich so ein Bogen von der ersten Besiedelung der Region bis ins 20. Jahrhundert spannen. Die „kulturellen Leuchttürme“ verbinden sich als kulturtouristische Marke „Die großen Sieben“ untereinander und stärken den Tourismus und die Vernetzung in der Region insgesamt.
Der Kreis Minden-Lübbecke treibt das Vorhaben mit dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) und den Kreisen Paderborn, Höxter, Lippe sowie dem Landesverband Lippe und dem Metropolitankapitel Paderborn als Projektpartner voran. Der „Teutoburger Wald Tourismus“ und das OWL-Kulturbüro der OstWestfalenLippe GmbH sind in das Vorhaben eingebunden.
Der LWL verantwortet mit dem inhaltlichen Fachkonzept einen wesentlichen Baustein des Projekts. Die Ergebnisse dieses Konzepts werden die Grundlage für die weiteren Projektmodule schaffen. Der Landschaftsverband erhält rund 100.000 Euro für die Finanzierung seines Projektmoduls, das zu 80 Prozent aus EFRE-Geldern und zu 20 Prozent aus Eigenmitteln des LWL finanziert wird.
„Die großen Sieben“, nehmen bereits inhaltlich Gestalt an. Die Historikerin Wiebke Neuser arbeitet seit Juni 2021 für das Tourismusprojekt in OWL und ist beim LWL für die fachliche Weiterentwicklung des Grundkonzeptes zuständig. Ihre Aufgabe ist es, in den kommenden anderthalb Jahren das vorhandene Basiskonzept weiter auszugestalten, mit lokalen Kulturinstitutionen in Kontakt zu treten, zusätzliche Partner:innen für das Projekt zu gewinnen und den roten Faden für eine kulturhistorische Entdeckungsreise durch Ostwestfalen-Lippe zu entwickeln.
Der Kreis Minden-Lübbecke betreut die weiteren Projektmodule: So soll zum einen eine Marke zur Außenkommunikation erarbeitet und zum anderen eine Infrastrukturplanung an den beteiligten Denkmalen vorgenommen werden, um die Grundlage zu schaffen, „Die großen Sieben“ gut zu vernetzen und für die Zukunft als touristische Marke zu etablieren. Für jedes dieser Module ist ein Finanzvolumen von 100.000 Euro vorgesehen.
REGIONALE 2022: Wir gestalten das neue UrbanLand
Ostwestfalen-Lippe richtet das NRW-Strukturentwicklungsprogramm REGIONALE 2022 unter der Überschrift „UrbanLand“ aus. Ziel ist es, die Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse in Stadt und Land über innovative und modellhafte Projekte zu stärken. Sie geben Antworten auf die Frage, wie wir in Zukunft leben, wohnen, arbeiten, uns fortbewegen und unsere Freizeit gestalten wollen. Um die Qualität der Projekte zu gewährleisten, durchlaufen potenzielle REGIONALE-Projekte für OstWestfalenLippe ein dreistufiges Auswahl- und Qualifizierungsverfahren vom C-Status über den B-Status bis zum A-Status. Erst anschließend wird aus den Ideen ein REGIONALE-Projekt. Im Präsentationsjahr 2022 werden erste Ergebnisse in einem großen Veranstaltungsprogramm sichtbar. Aktuell gibt es 31 REGIONALE-Projekte. „Die großen Sieben“ wurden im Dezember 2020 mit dem A-Beschluss zum REGIONALE-Projekt qualifiziert.
PM: Kreis Minden-Lübbecke, 29.07.2021