Koppweih

Bild von Michal Jarmoluk (Pixabay)
Bild von Michal Jarmoluk (Pixabay)

Ek könn et teulest nich mähr höan. De ganzen Sommatiet het se mi vadurbm.
Inn Freujohr güng dat ja nau. Obba met de Tied word et jumma schlemma. Den ganzen Dach un de halbe Nacht gaf dat nur nau ein Thema. – Na, het et niu bi jiu klürtat? – Jumma nau nich?
Feutball, ek meine Feutball. Wenn ek dat richtich begriepen hebbe, was dat ´ne Europameisterschaft.

Ärs hebbe ek jumma nau meint, wegen dat Corona lotet se düssen Tinnef sien. Denkste, se het et einfach dürtogen.
Niu wiete ji ja, ek bin nich mähr de Jüngeste. Obba man well doch auk nau mieküan kürn´n. Man well ja nau nich ganz teun aulen Isan höan.
Un dorümme hebbe ek denn auk vasocht, dür den ganzen Krom dürteukieken. Wenn dat man sau einfach wesen wür.

Et güng ol dormie laus, dat ek de einzelnen Mannschaften nich sau richtich iutneine kinnen könn. Und dat se jumma in annan Lännan spierlt hät, un nich up einen Platze blierben sind, hebbe ek auk nich vastohn. Obba geut, de Jungens würd ja viellichte auk mol iut ´n Hiuse kurmen. Dorfür hebbe ek ja Vaständnis. Dat gäht mi ja manchmol genau sau.

Wer van jiu kann mi niu mol seggen, worumme manche Spierle sau lange diuat, sau lange, bet die Jungens nich mähr kürnt un uppe Äan ligget. Un denn, wenn man meint, dat et fabie es, fanget se nau mol an. Plötzlich briuket se denn jumma nur einen van de Jungens, de de Riege noe up ein Dor scheitet. Denn briuket se auk nur nau dat eine Dor. Et wür doch vierl einfacher, wenn se dat saufort moken, denn briuken se auk nich mähr den ganzen Platz un bleus ein Dor. Et günge denn auk viel flotta un ek könne nau miene Fernsehserien seihen. Niu fölln de olle wegen düssen vierlen Feutball iut.
Wat ek auk nau nich begriepen hebbe, dat sind de annan Regeln. Wenn ek Schiedsrichta wür, denn flürgen olle saufort harieut, de ´n annan Spierler schuppet oda tre´et. Dat gehöat sik nich. Dat moket man einfach nich. Dat het mine Omma auk ol jumma secht. Obba se krieget bleus saun geelet Blatt für de Neesen un denn gäht et einfach wieta. Un manchmol, wenn ek genau seihen hebbe, dat se ´n Tor moket hät, hät et „Abseits“. Ek passe jumma genau up, oba ek hebbe nau nie Abseits seihen. Wat krich de Schiedsrichter bleus dorfür, dat hei manchmol Abseits secht – nä hei fifft dat bleus! Well hei nich, dat de Mannschaft dat Tor schütt?

Un denn es mie nau upfalln, dat de Eine, de in´n Dor stäht, sik den Ball griepen draf, de annan drürbet dat obba olle nich.

Bi düssen ganzen Gedanken wärd et mi ganz trieselich un ek kriege schrecklichen Koppweih. Dorumme bin ek auk freu, dat iuse Mannschaft riutflogen es, glöbe ek jedenfalls. Denn seien hebbe ek se nich mähr.
Un teun Schluss würn denn de Jungens iut Italien Europameister, glöbe ek jedenfalls, het se olle secht. Dorbie hel ek den annan dat auk günnt, de würn mi leiba, weil se sau fein antogen würn.
Weil ek obba niu jumma nau nix richtich vastohn hebbe, kann ek auk nich mieküan. Weit eina van jiu, wo saun aulet Wiev wie ek nau saune Fortbildung moken kann? Mod ek wal up mine aulen Doge nau in´n Sportvaein goen? Ob se mi dat wal dor läan kürnt? Schließlich kummt ja baule de Weltmeisterschaft, höat man, un denn well ek doch mieküan kürnen un mi nich blamiean.

PM: Wiesken in´n Holte – Foto: Michal Jarmoluk auf Pixabay