Diakonie Stiftung Salem eröffnet „Wohneinrichtung Im Römerlager“ für ältere Menschen mit Behinderungen. Start mit virtueller Eröffnungsfeier.

Müde aber glücklich: Udo Langnickel ist als einer der ersten in die neue „Wohneinrichtung im Römerlager“ umgezogen. | Quelle: Diakonie Stiftung Salem
Müde aber glücklich: Udo Langnickel ist als einer der ersten in die neue „Wohneinrichtung im Römerlager“ umgezogen. | Quelle: Diakonie Stiftung Salem

Ein neues Zuhause

Porta Westfalica, 03.02.2022. Wo sich vor wenigen Tagen noch Werkzeuge und Baumaterial stapelten, sitzen jetzt die Bewohnerinnen und Bewohner der neuen „Wohneinrichtung Im Römerlager“ beim Kaffee zusammen. Nach rund zwei Jahren Bauzeit ist das Haus in Porta Westfalica Barkhausen, das speziell für die Bedarfe älterer Menschen mit Behinderungen konzipiert wurde, bezogen worden. Die neuen Bewohnerinnen und Bewohner haben auf diesen Tag bereits lange hin gefiebert. Wie groß die Spannung war, verrät Udo Langnickel, der aus dem Haus Simon der Diakonie Stiftung Salem in die neue Einrichtung umgezogen ist. „Heute Morgen bin ich um viertel nach eins aufgestanden. Ich konnte einfach nicht mehr schlafen“, erzählt er.

Sein neues Zuhause teilt sich Udo Langnickel mit 23 Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern. Aufgeteilt ist das Haus in vier räumlich getrennten Wohnbereiche, die alle über einen großzügigen Gemeinschaftsbereich mit Wohnküche verfügen. Alle Zimmer sind barrierearm gestaltet und haben ein innenliegendes Bad. In jedem Wohnbereich sind außerdem vier Zimmer speziell für die Nutzung eines Rollstuhls ausgelegt. Insbesondere ältere Menschen mit Behinderung sollen in der „Wohneinrichtung Im Römerlager“ ein neues Zuhause finden. Dafür bietet die Diakonie Stiftung Salem hier eine lebenslange fachgerechte Betreuung. Menschen mit Behinderung werden so auch im hohen Alter angemessen versorgt und müssen bei erhöhtem Pflegebedarf nicht in eine Pflegeeinrichtung umziehen. Eine Besonderheit ist das angeschlossene Tagesstrukturangebot. Ein Großteil der Bewohnerinnen und Bewohner ist bereits im Ruhestand, für die Gestaltung ihres Alltags allerdings auf Assistenz angewiesen. Die Tagesstruktur bietet ihnen nicht nur ein abwechslungsreiches Freizeitprogramm, sondern soll auch die Fähigkeiten und Ressourcen der Gäste fördern und erhalten. Auch externe Besucherinnen und Besuchern können das Tagesstrukturangebot nutzen.

Willkommen Zuhause: Unterstützt von den Mitarbeitenden der Diakonie Stiftung Salem ziehen die neuen Bewohnerinnen und Bewohner in ihre „Wohneinrichtung Im Römerlager“ ein.
Willkommen Zuhause: Unterstützt von den Mitarbeitenden der Diakonie Stiftung Salem ziehen die neuen Bewohnerinnen und Bewohner in ihre „Wohneinrichtung Im Römerlager“ ein.

Gefeiert wurde das Ende der Baumaßnahmen mit einer virtuellen Einweihungsfeier. „Wir hätten sehr gerne zu einer Eröffnungsfeier vor Ort eingeladen. Die weiterhin alltagsbestimmende Corona-Pandemie macht uns da jedoch einen Strich durch die Rechnung“, sagt Sebastian Siek, Leiter des Geschäftsbereichs Wohnen, Assistenz und Lernen der Diakonie Stiftung Salem. Gemeinsam mit seinen Kolleginnen und Kollegen hat er deshalb viele Bilder und Videos aus der Bauphase sowie digitale Grußworte zum Einzug gesammelt. Christian Schultz, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem, bedankte sich per Videobotschaft bei allen Unterstützern des Bauprojekts. „Ich bin stolz, dass wir dieses neue Haus mitten im Quartier hier in Barkhausen errichten konnten. Mit direktem Blick auf das Wahrzeichen der Stadt, das Kaiser Wilhelm Denkmal, können wir nunmehr die moderne Einrichtung für Menschen mit Beeinträchtigungen beziehen“, so Christian Schultz.

Superintendent Michael Mertins richtete sich in seinem Grußwort direkt an Bewohnerinnen, Bewohner und Mitarbeitende der neuen Wohneinrichtung. „Sie geben der Diakonie ein Gesicht. An diesem Gesicht kann man erkennen, wofür die Diakonie Stiftung Salem steht. Nämlich für gelebte Nächstenliebe und Solidarität. Für ein Miteinander von Starken und Schwachen.“ Er gratulierte aber auch der Nachbarschaft des Quartiers im Römerlager zur neuen Einrichtung. „Sie bekommen mit den Menschen, die in dieser neuen Wohneinrichtung leben, und mit denen, die hier arbeiten, direkt vor Augen geführt, was uns alle im Leben prägt“, sagte Michael Mertins.

Auch Landrätin Anna Katharina Bölling meldete sich via Videobotschaft zu Wort. „Ich freue mich sehr, dass wir heute eine Wohneinrichtung für Menschen mit Behinderungen eröffnen können und dass diese Menschen ein Zuhause finden werden. Ein Zuhause mit Herz, denn dafür steht die Diakonie Stiftung Salem für mich“, so Anna Katharina Bölling. Kreis-Sozialdezernent Hans-Joerg Deichholz hob die Konzeption der Einrichtung für ältere Menschen mit Behinderung hervor. „Ob mit oder ohne Behinderung – auch im Alter wollen Menschen so selbstständig wie möglich leben. Darum ist dieses Angebot eine gute Ergänzung zu den Angeboten, die wir Menschen mit und ohne Behinderungen im Kreis Minden-Lübbecke machen können.“

Im Namen der Stadt Porta Westfalica begrüßte der stellvertretende Bürgermeister Karl Erich Schmeding die Bewohnerinnen und Bewohner. „Die neue Einrichtung der Diakonie Stiftung Salem erweitert und vervollständigt die Qualität des Quartiers Römerlager und trägt zur Erweiterung der Vielfalt zur gelebten Inklusion hier in Porta Westfalica bei“, so Karl Erich Schmeding. Auch Dorothea Hüffmann, Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Barkhausen, begrüßte die neuen Bewohnerinnen und Bewohner mit dem Leitsatz der Kirchengemeinde: Glaube, Hoffnung und Liebe erfahren und weitergeben. „Das mögen auch Sie hier in Barkhausen spüren“, so Dorothea Hüffmann.

Brot und Salz, die traditionellen Einzugsgeschenke, hatte Pfarrer Thomas Lunkenheimer, theologischer Vorstand der Diakonie Stiftung Salem für die Bewohnerinnen und Bewohner vorbereitet. „Ich wünsche Ihnen Gottes Segen für alles Miteinander in diesem Haus. Und ich wünsche Ihnen, was alter Brauch ist, dass Brot und Salz niemals ausgehen möge“, so Thomas Lunkenheimer in seiner Videobotschaft. 

Quelle: Diakonie Stiftung Salem, 02.02.22