Bürger werden aufgefordert, behutsam mit Trinkwasser umzugehen – Regelung gilt bis auf Weiteres
Der Wasserbeschaffungsverband Am Wiehen weist auf eine angespannte Trinkwasser-Versorgungslage hin. Seit Wochen ist sehr wenig Niederschlag gefallen, während die Sonnenscheindauer zunimmt und die Temperaturen steigen. In den vergangenen Tagen sinkt im Hochbehälter Bergkirchen aufgrund des außerordentlich hohen Wasserverbrauches der durchschnittliche Füllstand stetig. Bürgerinnen und Bürger werden gebeten, sorgsam mit Trinkwasser umzugehen. Von Gartenbewässerung und Befüllung von Swimming-Pools sei bis auf Weiteres abzusehen, so der WBV.
Die Trinkwasserampel wurde zunächst auf Gelb gestellt. Sie kann abgerufen werden über die Internetseiten der Gemeinden Hille und Hüllhorst sowie der Stadtwerke Bad Oeynhausen und Löhne. Der WBV Am Wiehen empfiehlt, regelmäßig auf die Trinkwasserampel zu schauen. Verbandsvorsteher Bernd Poggemöller: „Es handelt sich um eine vorbeugende Maßnahme; wir reden noch nicht vom Wassernotstand. Aber klar muss sein: Hier ist jeder einzelne in der Verantwortung, damit das System nicht überlastet wird.“ Sollte dauerhaft mehr Trinkwasser aus dem Leitungsnetz entnommen werden als nachts in die Hochbehälter gepumpt werden kann, droht eine massive Störung der regionalen Trinkwasserversorgung. Der WBV möchte daher frühzeitig die Weichen dafür stellen, dass dieser Fall nicht eintritt.
Der Wasserbeschaffungsverband Am Wiehen hat vor dem Hintergrund der allgemeinen Situation bereits Konsequenzen gezogen. Ein neuer Hochbehälter in Bergkirchen wurde errichtet und im vergangenen Jahr in Betrieb genommen. Die Brunnengalerie am Wasserwerk Südhemmern wurde ertüchtigt. Eine Transportleitung von Lübbecke nach Hüllhorst wird in diesem Jahr gebaut. Vertragliche Regelungen mit den Nachbarn in Minden und Herford wurden getroffen, um Wassermengen zukaufen zu können. Für der Region soll ein Gutachten erstellt werden, um neue Trinkwasser-Ressourcen erschließen zu können.
Bundesweit hatten Trinkwasserversorger seit Anfang Mai auf schwankende oder angespannte Versorgungssituationen hingewiesen. Hintergrund sind fallende Grundwasserspiegel, weil es auch in diesem Winter erneut nicht genug geregnet hat. Der allgemeine Trend zeichnet sich seit einigen Jahren ab.
Quelle: Pressemitteilung Wasserbeschaffungsverband „Am Wiehen“, 12.05.2022