Trinkwasserkooperation über Ortsgrenzen hinweg

Foto: Pixabay - PublicDomainPictures
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WBV Am Wiehen kooperiert mit Mindener Wasser GmbHAusrichtung an nationaler Wasserstrategie

Hille / Minden. Die Sicherstellung einer zukunftsfesten Trinkwasserversorgung in der Region geht weit über die Ortsgrenzen hinaus und basiert auf interkommunalen Absprachen und Verträgen. Das machten Vertreter des Wasserbeschaffungsverbandes „Am Wiehen“ (WBV) sowie der Mindener Wasser (MW), der Schwestergesellschaft der Mindener Stadtwerke jetzt in einem Pressegespräch deutlich.

Zwischen WBV und MW bestehen seit Jahren Wasserlieferverträge, die helfen sollen, Versorgungsengpässe im Raum Löhne / Bad Oeynhausen / Hille zu vermeiden. WBV-Verbandsvorsteher Bernd Poggemöller erklärte: „Diese Abmachungen sind keine Einbahnstraße; umgekehrt würden wir ja auch helfen. Fakt ist aber, dass in unserem Versorgungsgebiet der Bedarf an Trinkwasser besonders an heißen Spitzentagen – anders als in Minden -nicht durch die eigene Trinkwasserförderung gedeckt werden kann. Fakt ist aber auch, dass wir regelmäßig miteinander sprechen und uns darüber abstimmen, wer was leisten kann.“ Der älteste Wasserliefervertrag besteht seit Juli 1996 und sieht eine maximale Liefermenge von 500.000 Kubikmetern pro Jahr an das Wasserwerk des WBV in Südhemmern vor. Ein weiterer, im Dezember 2020 geschlossener Vertrag erlaubt einen Wasserbezug von bis zu 200.000 Kubikmetern im Jahr.

Daneben haben sowohl die MW wie auch der WBV ihre Schulaufgaben gemacht. So baut die Mindener Wasser GmbH in diesem Jahr ein neues Wasserwerk, um die Menge des aufbereiteten Trinkwassers zu erhöhen. „Die Abnahme durch die Haushalte, innen insbesondere in heißen Sommern wächst; der Bedarf der Industrie ist beachtlich. Wir wollen da als Mindener Wasser zukunftssicher aufgestellt sein“, so MW-Geschäftsführer Christoph Meyer. 

Die künftige Aufbereitungsleistung wird bei ca. 500 Kubikmetern pro Stunde liegen. Heute liegt die Leistung im Wasserwerk Portastraße bei max. 420 Kubikmeter pro Stunde. Das dortige Wasserwerk ist seit 1960 zuverlässig in Betrieb und liefert jährlich rund 2 Mio. Kubikmeter Trinkwasser. Das Wasserschutzgebiet um das Wasserwerk umfasst 1.056 Hektar. Meyer: „Die sichere Trinkwasserversorgung wird in den kommenden Jahrzehnten immer wichtiger werden. Klimawandel und zurückgehende Niederschlagsmengen wirken sich auch auf die heimischen Grundwasservorkommen aus. Deswegen wurde bereits vor mehreren Jahren damit begonnen, für die Zukunft zu planen.“ Neben dem Wasserwerk Portastraße betreib die Mindener Wasser weitere Wasserwerke an den Standorten Huxhöhe (seit 1971) und Meißen (seit 1981). Unabhängig davon regeneriert  der Versorger ständig vorhandene Trinkwasserbrunnen und sucht auch nach neuen Brunnenstandorten.

Der Wasserbeschaffungsverband „Am Wiehen“ ist seit Jahren mit dem Ausbau und der Optimierung seiner Eigenförderung beschäftigt. Ein neuer Brunnen wurde errichtet, der zentrale Hochbehälter in Bergkirchen wurde um 10.000 Kubikmeter Speichervolumen vergrößert und im letzten Sommer konnte eine neue Trinkwasserübergabestelle aus Lübbecke in Betrieb genommen werden.


Auch die Verbandsmitglieder sind nicht untätig. So wird in Kürze eine weitere Wasserkammer am Hochbehälter Bischofshagen in Löhne in Betrieb genommen. Weiterhin wird in Bad Oeynhausen und in Löhne nach möglichen Brunnenstandorten gesucht: „Wasser bleibt ein kostbares Gut“, so Bernd Poggemöller.

Meyer und Poggemöller verwiesen in dem Zusammenhang auch auf die nationale Wasserstrategie, die von Umweltministerin Lemke (Die Grünen) im vergangenen Jahr ausgerufen wurde. Man richte die gemeinsame Arbeit natürlich auch an diesem nationalen Konzept aus, hieß es.

Quelle: Pressemitteilung WBV „Am Wiehen“ über Prünte & Kollegen, 13.06.2023