Ein neues Projekt bringt Bewohnerinnen und Bewohner des Hauses Morgenglanz und Schülerinnen und Schüler der Primusschule zusammen
Minden, 13.12.2023. Zweimal im Monat geht es im Haus Morgenglanz hoch her. Denn etwa alle zwei Wochen sind Schülerinnen und Schüler der Primusschule Minden zu Gast in der Pflegeeinrichtung der Diakonie Stiftung Salem. Und wenn sie mit den Bewohnerinnen und Bewohnern Luftballon-Tennis spielen oder bei einem Rundgang das Haus erkunden, kann es schon mal etwas lauter werden. Das Haus Morgenglanz nimmt gemeinsam mit der Primusschule am Projekt „Generationsbrücke“ teil. Die bundesweite Initiative wurde von der Stiftung „Zentrum für Qualität in der Pflege“ ins Leben gerufen. Ziel ist es, das soziale Miteinander der Generationen bewusster zu gestalten. Im Haus Morgenglanz bedeutet das aber vor allem jede Menge Spaß für Jung und Alt.
Dafür sorgen Elke Krause, Bettina Chow und das Team des Begleitenden Dienstes gemeinsam mit Britta Wulff und Nicole Nitsch von der Primusschule. Für die Termine bereiten sie immer ein kleines Programm vor. Gemeinsam singen, spielen, basteln und erzählen – das kommt bei den verschiedenen Generationen gleichermaßen gut an. Was genau bei den Treffen passiert, hängt von den Interessen der Kinder oder der Seniorinnen und Senioren ab. In der Weihnachtszeit steht zum Beispiel noch ein gemeinsames Plätzchenbacken auf dem Programm. Und bei einem der letzten Besuche zeigten die Bewohnerinnen und Bewohnern ihren jungen Gästen einfach mal ihr Zuhause. Denn wie es auf den verschiedenen Wohnbereichen aussieht und wie die Seniorinnen und Senioren im Alltag so leben, das interessierte die Kinder einfach. Offensichtlicht kommt das Haus Morgenglanz dabei gut an. „Ich möchte hier einziehen“, stellt etwa eine Schülerin fest und ist mit dem Wunsch nicht allein. „Es ist toll zu sehen, wie offen und neugierig die Kinder sind. Die Treffen sind für unsere Bewohnerinnen und Bewohner jedes Mal ein Höhepunkt“, sagt Larissa Weis, Einrichtungsleiterin des Hauses Morgenglanz.
Das Besondere am Konzept „Generationsbrücke“ sind die festen Patenschaften zwischen Kindern, Seniorinnen und Senioren. Alle Bewohnerinnen und Bewohner haben ein Partnerkind, mit dem sie sich bei den einzelnen Aktionen zusammentun. Diese Patenschaften bestehen über den gesamten Zeitraum eines Schuljahres. Im kommenden Schuljahr sind dann andere Schülerinnen und Schüler, sowie Seniorinnen und Senioren an der Reihe. So entsteht eine enge Verbindung zwischen Jung und Alt. „Wir haben vorher geschaut, wer zueinander passen könnte“, erzählt Elke Krause. Gemeinsame Interessen oder ähnliche Vorlieben – das macht es leicht, auch bei größerem Altersunterschied ins Gespräch zu kommen. Das merkt auch Lehrerin Nicole Nitsch. „Es hat von Anfang an gepasst“, sagt sie. Darüber hinaus bietet die Initiative Fortbildungen, Vernetzung und Beratung für Pflegeeinrichtungen und Schulen an, die das Konzept „Generationsbrücke“ umsetzen. So sollen regelmäßige und langfristige Begegnungen zwischen Menschen mit Pflegebedarf und Kindern ermöglicht werden. Und tatsächlich ist schon nach den ersten Begegnungen eine große Vertrautheit spürbar. „Ich glaube, ich habe eine richtige Oma gefunden“, sagte eine Schülerin nach dem ersten Treffen.
Quelle: Pressemitteilung inkl. Fotos Diakonie Stiftung Salem, 13.12.2023