Unterstützung und Angebote für junge Familien im Kreisgebiet
Alle Eltern wollen das Beste für ihr Kind- manchmal wird die Freude über ein Kind aber auch von vielen Fragen oder Sorgen begleitet, zum Beispiel wenn es wenig Unterstützung durch die weitere Familie gibt, das Geld knapp ist oder eine soziale Anbindung fehlt. Nicht umsonst heißt ein afrikanisches Sprichwort: „Um ein Kind aufzuziehen braucht es ein ganzes Dorf.“
Statt eines Dorfes gibt es zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten im Kreisgebiet wie die Frühen Hilfen. Die Jugendämter im Kreisgebiet haben dafür seit vielen Jahren Koordinierungsstellen eingerichtet, an die (werdende) Eltern mit Kindern bis 3 Jahren ebenso wie Familienangehörige oder Fachkräfte sich wenden können, um beraten und begleitet zu werden. „Eltern wenden sich an uns mit unterschiedlichen Fragestellungen- sei es die Suche nach einer Hebamme oder einer Gruppe für Eltern mit Kleinkindern, Informationen für Schwangere oder einem offenen Ohr für schwierige Situationen“, sagt Finja Brüske, eine der Koordinierungskräfte beim Kreisjugendamt.
Offene Angebote, die einen Treffpunkt-Charakter ebenso wie die Möglichkeit zur Beratung bieten, sind beispielsweise die „Café Kinderwagen“ im ländlichen Raum des Kreises, in denen sich junge Familien mit Kindern bis drei Jahren – und gerne auch Schwangere – treffen und austauschen können. Begleitet wird das Angebot, das pro kreisjugendamtszugehöriger Kommune und in der Stadt Porta Westfalica einmal monatlich stattfindet, von einer Familienhebamme und/oder einer Familiengesundheits- und Kinderkrankenpflegerin. Es gibt Vor- und Nachmittagstermine, um auch berufstätige Eltern zu erreichen. Eltern können ohne Voranmeldung einfach vorbeischauen. Räumlichkeiten, in denen das Angebot stattfindet sind unter anderem Jugendzentren, Begegnungsstätten oder auch eine städtische Bücherei. Die Termine und Orte finden Interessierte im Suchportal www.runduminformiert.info.
Themen sind hier der Wunsch nach Kennenlernen anderer Eltern, Tipps und Hinweise zum Leben mit Baby oder Kleinkind, Ratschläge zur Entwicklung, Ernährung, Schlafverhalten oder auch zu Belastungssituationen in Familien, psychischen Erkrankungen eines Elternteils, finanziellen Problemen. Oft vermitteln die anwesenden Fachkräfte an andere Institutionen aus dem Netzwerk Frühe Hilfen oder kommen selbst in der Familie zum Einsatz, wenn nötig.
Oftmals herrscht ein reger Austausch unter den Familien, manchmal auch in unterschiedlichen Sprachen. „Einige Mütter kommen mit ihren Kindern regelmäßig, und es kommen immer wieder neue dazu. Manchmal kommen nur zwei Mütter mit Kindern, an anderen Tagen bis zu zehn, dann ist richtig was los“, berichtet Manuela Becker, eine der begleitenden Familienhebammen. Selbstverständlich sind Väter ebenfalls willkommen oder auch Großeltern.
Eine Familienhebamme kann eine Familie außerdem im häuslichen Umfeld bis zum 1. Geburtstag eines Kindes begleiten und beratend und unterstützend zur Seite stehen. Beim Kreisjugendamt Minden-Lübbecke sind zwei Familienhebammen im Team Frühe Hilfen fest angestellt. Dies ermöglicht kurzfristige Absprachen und Einsätze in Familien, die auf diese Weise zeitnah unterstützt werden können.
Offene Angebote wie das „Café Kinderwagen“ sollen einen leichten Zugang zu Hilfe und Unterstützung leisten. Dazu zählen auch die Sprechzeiten in zwei Geburtskliniken im Kreisgebiet (Minden und Lübbecke) und die Sprechstunde in einer Hebammenpraxis in Espelkamp.
„Hier ergeben sich immer wieder Gesprächsanlässe und wir freuen uns, wenn Eltern sich im Nachhinein bei uns melden, damit wir – in welcher Form auch immer – unterstützen können“, sagt Edda Heinrichsmeier-Roth als zweite Koordinierungskraft.
Seit vielen Jahren gibt es als weiteres offenes Angebot der Frühen Hilfen die Elterninfoabende „Rundum informiert“ in den Geburtskliniken im Kreisgebiet. Sie finden an sechs Terminen im Jahr statt.
In Zusammenarbeit mit den vier Beratungsstellen für Schwangere, der Elterngeldstelle des Kreises Minden-Lübbecke, den Koordinatorinnen der Frühen Hilfen und der Fachberatung Kindertagespflege werden werdende Eltern umfassend über finanzielle und psychosoziale Unterstützungsleistungen, Abläufe im jeweiligen Klinikum und Kinderbetreuungsmöglichkeiten informiert. So erklären die Mitarbeiterinnen aus der Elterngeldstelle beispielsweise anhand des Elterngeldantrags, wer, wann, wieviel und nach welchem Modell Elterngeld beantragen kann.
Für weitere Fragen stehen die Frühen Hilfen beim Kreis Minden-Lübbecke gerne zur Verfügung.:
Finja Brüske, Tel. 0571 807 24270, f.brueske@minden-luebbecke.de
Edda Heinrichsmeier-Roth, Tel. 0571 807 24270, e.heinrichsmeier-roth@minden-luebbecke.de
Manuela Becker, Tel. 0571 807 24272, manuela.becker@minden-luebbecke.de
Quelle: Kreis Minden-Lübbecke, 13.05.2024