Werblicher Anzeigentext – Text von der SPD Hille
Herr Golanowsky, warum möchten Sie in den Bundestag?
Weil ich der Politik für frischen Wind sorgen will und dazu beitragen möchte, dass Gestaltungsspielräume besser genutzt werden. Wir brauchen Ideen, die wirklich etwas verändern, und den Mut, Entscheidungen zu treffen, die unsere Zukunft sichern. Halbe Sachen helfen uns da nicht weiter. Mir ist wichtig, die Menschen zusammenzubringen und sie wieder für unsere Demokratie zu begeistern. Ich will daran arbeiten, dass unsere Gesellschaft gerechter wird und niemand zurückbleibt.
Wo Sie das Thema Gerechtigkeit schon ansprechen: Wie genau kann sich Gerechtigkeit politisch niederschlagen?
Hier muss ich zunächst auf die Steuergerechtigkeit zu sprechen kommen. Es kann nicht sein, dass Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen den Großteil der Last tragen, während große Vermögen oft geschont werden. Wir brauchen eine echte Steuerreform, die höhere Steuerfreibeträge und niedrigere Steuersätze für kleine und mittlere Einkommen vorsieht. Hinzu kommt aus meiner Sicht eine Vermögenssteuer, die ab zwei Millionen Euro greift.
Denn diejenigen, die am meisten von unserer Gesellschaft profitieren, haben eine besondere Verantwortung, Solidarität und Chancengleichheit für alle zu ermöglichen.
Außerdem setze ich mich für eine Rente ein, die die Lebensleistung anerkennt. Ich stehe zu unserem solidarisch finanzierten Rentensystem und einem stabilen Rentenniveau. Dieses können wir jedoch nur aufrechterhalten, wenn faire Löhne gezahlt und alle Erwerbspotenziale genutzt werden. Auch vor diesem Hintergrund ist es ebenso wichtig wie weitsichtig, die Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen. Darüber hinaus will ich mich für eine erweiterte Beitragsbasis stark machen, bei der auch Selbständige, Beamte und Abgeordnete in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. So sichern wir ein langfristig ein gerechtes Rentensystem, von dem alle profitieren.
Was wollen Sie im Bundestag darüber hinaus voranbringen?
Ganz grundsätzlich ist mir daran gelegen, dass alle Menschen die gleiche Chance auf gute Bildung erhalten und das von Anfang an. Heute hängt der Bildungserfolg viel zu oft vom Geldbeutel der Eltern ab. Eine bundespolitische Maßnahme, um dies zu verändern, ist ein elternunabhängiges BaföG für Auszubildende und Studierende.
Außerdem sollen Eltern nicht länger zwischen Karriere und Familie wählen müssen. Stattdessen brauchen wir Rahmenbedingungen, unter denen sich jede Familie Kinder leisten kann – ohne finanzielle Sorgen oder organisatorische Hürden. Deshalb setze ich mich für bessere Betreuungsangebote und ein gesetzliches Recht auf Homeoffice ein. Flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitmöglichkeiten sind wertvolle Gestaltungsinstrumente, um Fachkräfte zu gewinnen und zu halten. Wenn hier gesetzliche Klarheit herrscht, profitieren Unternehmen und Mitarbeitende gleichermaßen. Hier spreche ich auch aus meiner Erfahrung als Teamleiter in einer großen Agentur.
Sie sprechen immer wieder den gesellschaftlichen Zusammenhalt an. Hat erst nicht der letzte US-Wahlkampf gezeigt, dass Menschen sich eher für lebensnahe statt für abstrakte Themen interessieren? Anders gefragt: Ist Zusammenhalt nicht ein zu hehres Motiv, um es im Wahlkampf anzusprechen?
Ganz im Gegenteil, Zusammenhalt bedeutet, Solidarität erlebbar zu machen und Vorurteile abzubauen. Respekt darf nie eine Frage der Herkunft sein. Wie alle anderen Menschen verdienen Geflüchtete, die bei uns Schutz suchen, Anerkennung, faire Chancen und eine Gesellschaft, die sie willkommen heißt. Hiesige Kultur und Traditionen sollen hierbei nicht zurückweichen, sondern sind ein wichtiger Bestandteil einer selbstbewussten Gemeinschaft, die offen für Veränderung ist.
Deshalb brauchen wir ein konsequenteres Vorgehen gegen Hass und Hetze in Form von menschenfeindlicher Rhetorik, rassistischen Angriffen und digitalen Schmähungen. Ich setze mich dafür ein, dass unsere Sicherheitsbehörden besser ausgestattet werden, um dauerhaft und wirkungsvoll dagegen tätig zu werden.
Zugleich brauchen wir mehr Orte und Möglichkeiten, die die Menschen wieder ins Gespräch miteinander bringen. Als Abgeordneter werde ich meinen Teil dazu beitragen, das dieser Austausch gestärkt wird und entsprechende Diskussionsformate vor Ort anbieten. Denn ich will in einer Gesellschaft leben, die Menschen nicht nach ihrer Herkunft bewertet, sondern nach ihrem Willen, gemeinsam etwas auf den Weg zu bringen und einander zu unterstützen. Gilt das für Sie etwa nicht?
Wenn Sie die Möglichkeit hätten, eine Botschaft zu formulieren, die sicher bei allen Menschen im Mühlenkreis ankommt, wie würde diese lauten?
Wir stehen vor großen Aufgaben, doch ich bin sicher: Gemeinsam können wir eine Menge erreichen. Lassen Sie uns reden, Ideen austauschen und daran arbeiten, dass der Mühlenkreis ein Ort bleibt, an dem man gerne lebt.
Ihr Slogan lautet „Echt. Anders.“, was genau wollen Sie damit zum Ausdruck bringen?
Glaubwürdigkeit und Nahbarkeit sind mir wichtig. Menschen sprechen mich eher mit „Du“ als mit „Sie“ an und auch ich bin normalerweise schnell beim „Du“. Gleichzeitig bekomme ich immer wieder die Rückmeldung, dass ich nicht dem Bild eines typischen Politikers entspreche. Das hat vielleicht auch mit meinem Beruf zu tun. Chaos, Kreativität und gemeinsames Denken sind hier eine wesentliche Voraussetzung, um zu einer guten und möglicherweise sogar ganz neuen Lösung zu kommen. Ich möchte keiner der Politiker sein, der sagt, was alles nicht geht, sondern erst einmal unbefangen an Dinge herangehen und darüber nachdenken, wie es gehen kann oder welchen anderen Weg es gibt. Und wenn etwas nicht geht, will ich klar und ehrlich darlegen, warum das so ist, anstatt mich in gestanzten politischen Formeln zu winden.
Wie genau sind Sie zur Politik gekommen?
Ich bin zur Politik gekommen, weil ich schon früh gemerkt habe, dass man Dinge nicht einfach hinnehmen muss, sondern sie aktiv verändern kann. In meiner Heimatstadt Espelkamp, einer CDU-Hochburg mit jahrzehntelanger Mehrheit, habe ich erlebt, wie wichtig es ist, nicht nur zuzuschauen, sondern aktiv zu werden – sei es durch Demonstrationen gegen Rechts oder durch Veranstaltungen wie das Colorita-Festival, das für Vielfalt und Toleranz steht. Und so habe ich auch mit meiner Arbeit im Ortsverein der SPD begonnen.
Diese ersten Erfahrungen haben mich gelehrt, dass Politik Ausdauer und Leidenschaft braucht. Vor allem in der Kommunalpolitik habe ich gelernt, dass Veränderungen Zeit brauchen, aber möglich sind, wenn man dranbleibt und sich klar positioniert. Mein Engagement wurde mit den Jahren immer breiter – von Wahlkämpfen bis hin zu konkreten Lösungen für die Menschen vor Ort.
Politik bedeutet für mich mutige Entscheidungen zu treffen und Haltung zu zeigen – für die Region, für die Demokratie und für ein starkes Miteinander. Das treibt mich bis heute an.
Welchen Stil wollen Sie als zukünftiger Abgeordneter prägen?
Für mich zählt, dass ich an meinem Einsatz gemessen werde. Nicht umsonst habe ich die Themen, für die ich mich stark mache, klar umrissen. Wenn der Eindruck entsteht, dass ich nicht alles gebe, bin ich für jede konstruktive Kritik offen. Außerdem ist mir wichtig, dass ich die Menschen im Mühlenkreis gut vertrete. Deshalb werde ich in den sitzungsfreien Wochen eine intensive Wahlkreisarbeit machen, indem ich Termine wahrnehme und Gesprächsformate anbiete, um zuzuhören, was Bürgerinnen und Bürger bewegt. Als Abgeordneter will ich Menschen nicht zu besseren Politikverstehern machen, stattdessen will ich Bürgerinnen und Bürger noch besser verstehen.
10.02.2025, Susanne Steuber SPD