Gibt es eckige Seifenblasen? Wie kann man mit Münzen, Backpapier, Plastiktüten und Büroklammern mit Wasser forschen? Und was macht überhaupt das Haus der kleinen Forscher?
Mit diesen Fragen beschäftigten sich Schüler*innen des Berufskollegs Lübbecke in einem gemeinsam vom Bildungsbüro des Kreises Minden-Lübbecke und dem Netzwerk „Haus der kleinen Forscher Minden-Lübbecke“ organisierten Online-Workshop. „Da wir beim Haus der kleinen Forscher die MINT-Themen vertreten und damit natürlich auch Informatik, hat es sich in Zeiten von Corona angeboten, ein Online-Format auszuprobieren. Bei der Durchführung waren uns aber die praktischen Forschereinheiten für die Schüler*innen sehr wichtig.“, betonte Jutta Schwachulla, erfahrene Trainerin des Hauses. Und so starteten Anfang März die Schüler*innen der Fachoberschule Gesundheit und Soziales und ihre Lehrerin Dr. Anke Meyer vor ihren heimischen PCs in die Forscherrunden. Die technische Umsetzung erfolgte dabei durch das Bildungsbüro des Kreises Minden-Lübbecke. Karin Detert, pädagogische Mitarbeiterin im Bildungsbüro und u.a. zuständig für MINT-Förderung beeindruckte, wie selbstverständlich und technisch versiert die Schüler*innen inzwischen mit den digitalen Tools umgehen. „Selbst als die Verbindung zwischendurch für Probleme sorgte, blieben alle bis zum Ende dabei und die Kameras an.“
Als Forschermaterial hatten die Schüler*innen Dinge aus dem eigenen Haushalt gesammelt sowie ein liebevoll gepacktes Päckchen mit weiterem Material per Post direkt nach Hause geschickt bekommen. Über dies freuten sich die Schüler*innen, die seit Wochen abgeschottet zu Hause lernen, besonders. In drei Forscherrunden wurde dann das Element Wasser erforscht und unterschiedliche Herangehensweisen, wie man mit Kindern forschen kann, vorgestellt und besprochen. Das in das Fach Erziehungswissenschaften eingebettete Projekt ermöglichte es so den Schüler*innen, selbst diesen Prozess des Entdeckens und Forschens zu durchlaufen. Angeleitet durch Jutta Schwachulla konnten sie so ihr Handeln anschließend für die eigene Arbeit mit Kindern reflektieren und den pädagogischen Ansatz des Hauses der kleinen Forscher kennenlernen. Dieser beruht auf der Ko-Konstruktion, was bedeutet, dass Kinder und ihre Bezugspersonen Lernprozesse gemeinsam gestalten und die Jungen und Mädchen als kompetente, aktiv lernende, neugierige und weltoffene Individuen in der pädagogischen Arbeit ernst genommen werden.
„Für uns als Fachoberschule war es in Zeiten des Lockdowns besonders schön, den Schüler*innen zu Hause durch die Kooperation mit dem Haus der kleinen Forscher eine Abwechslung im Distanzunterricht zu ermöglichen und ihnen die Arbeitsweise eines außerschulischen Partners zu vermitteln. Da viele Schülerinnen und Schüler den praktischen Teil der Ausbildung in einer Kindertageseinrichtung absolvieren, können sie zahlreiche Aspekte dieses Projekttages gut in ihre Tätigkeit übernehmen.“, freute sich Anne Kuschinski, Bereichsleiterin am Berufskolleg Lübbecke. Wie begeistert die Schüler*innen waren, zeigte sich auch eine Woche später. Als Fachleiterin für Sozialpädagogik hatte sie Lehramtsstudierende zu Besuch in die Klasse eingeladen. Diesen erzählten die Schüler*innen begeistert von dem Projekt. „Für die Schüler*innen war es ein großer Gewinn ein interessantes Konzept für die Arbeit mit Kindern nicht nur kennenzulernen, sondern auch zu erleben. Dabei war zu erkennen, dass sie sich viel gemerkt und viel verstanden hatten.“, betonte Dr. Anke Meyer.
Das Haus der kleinen Forscher ist eine bundesweite Initiative, die sich für frühe naturwissenschaftliche Bildung von Kindern im Kita- und Grundschulalter in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik engagiert. Sie unterstützt pädagogische Fach- und Lehrkräfte dabei, gemeinsam mit den Kindern die Welt und die Phänomene des Alltags zu entdecken und zu erforschen. Kitas, Horte und Grundschulen können „Häuser der kleinen Forscher“ werden und der Begegnung mit Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik einen festen Platz im Alltag der Kinder geben.
Foto: Karin Detert/Kreis Minden-Lübbecke
Quelle: Pressemitteilung Kreis Minden-Lübbecke, 17.03.2021