Baustart des Trinkwasserbrunnens in Südhemmern

In dieser Woche haben die Brunnenbauarbeiten des Wasserbeschaffungsverbandes Am Wiehen begonnen. Foto: Prünte & Kollegen
In dieser Woche haben die Brunnenbauarbeiten des Wasserbeschaffungsverbandes Am Wiehen begonnen. Foto: Prünte & Kollegen

Wasserbeschaffungsverband investiert 250 000 Euro

Planmäßige Fertigstellung im März

Löhne / Hille / Bad Oeynhausen. In dieser Woche haben die Brunnenbauarbeiten des Wasserbeschaffungsverbandes Am Wiehen begonnen. Der neue Brunnen im Wassergewinnungsgebiet Hille-Südhemmern soll rechtzeitig im März kommenden Jahres vor der Vogel-Brutzeit fertig sein und nach Beendigung der Rohranschlussarbeiten und der Elektrifizierung im Frühsommer 2022 in Betrieb gehen. Die Investitionssumme für das Projekt liegt bei 250.000 Euro. Ziel ist es, die stetige Trinkwasserversorgung in der Region zu verbessern. Nach Inbetriebnahme des neuen Brunnens 19 wird der alte Brunnen 17 stillgelegt.

Zwar werden Trinkwasserbrunnen regelmäßig mit Hochdruckreinigungstechnik regeneriert und dabei von Mangan- und Eisenrückständen befreit. Eine vollständige Wiederherstellung der ursprünglichen Förderleistung ist dadurch jedoch nicht möglich. Stefan Wiese, Technischer Betriebsführer beim Wasserbeschaffungsverband Am Wiehen: „Wir haben die ersten Brunnen in den 1960er Jahren gebaut. Davon laufen einige immer noch, weil sie sich an Standorten im Osten des Wassergewinnungsgebietes befinden, wo wenig Mangan und Eisen im Erdreich vorhanden sind. Andere Brunnen haben wir schon längst erneuern müssen.“ Die letzten Brunnen wurden 2017 gebaut.

Die Brunnen haben eine Tiefe zwischen 16 und 28 m – je nach Standort und Geologie. Wiese: „Wir hätten gerne früher mit dem Neubau von Brunnen 19 begonnen, aber die gutachterlichen Untersuchungen und Genehmigungen dauerten doch länger als erhofft.“ Weil der Brunnen 19 auf einem bislang unerschlossenen Nachbargrundstück liegt, wird hier eine neue, bedeutend längere Transportleitung mit Stomanschluss und neuer Steuertechnik notwendig. Somit liegt die Gesamtinvestition bei rund 250.000 Euro. Dies ist für den Wasserbeschaffungsverband jedoch nicht nur eine Investition in die Zukunft. Da die Fördermengen des alten Brunnens 17 durch die natürlichen Verunreinigungen durch Eisen und Mangan kontinuierlich zurückgegangen sind, erhofft sich der WBV, durch den Neubau ab Frühsommer 2022 auch wieder etwas mehr Trinkwasser zur Verfügung zu haben und somit einen weiteren Schritt zur Sicherung der Trinkwasserversorgung in der Region absolviert zu haben. Zuletzt wurden bereits Kooperationen mit benachbarten Versorgern gefestigt und der große Hochbehälter in Bad Oeynhausen (Bergkirchen) in Betrieb genommen.  

Über den Trinkwasserbeschaffungsverband Am Wiehen

Der Wasserbeschaffungsverband am Wiehen wurde 1961 gegründet. Der WBV Am Wiehen verfügt über 21 Brunnen, fördert jährlich 4,5 Mio. Kubikmeter Trinkwasser und hat ein Rohrnetz mit 36 Kilometer Länge

Der WBV Am Wiehen fördert Trinkwasser im Gebiet Hille-Südhemmern und beliefert die örtlichen Trinkwasserversorger in den Kommunen Löhne, Hüllhorst, Bad Oeynhausen und über den WBV des Amtes Hartum auch nach Hille. Die Bürger erhalten ihr Trinkwasser letztlich vom örtlichen Trinkwasserversorger.

Trinkwasser ist keine endliche Ressource wie Kohle, Erdgas, Erdöl. Es unterliegt einem stetigen natürlichen Kreislauf und versickert nach Regenfällen im Boden; so bildet sich Grundwasser, aus dem über Brunnen und Pumpen Trinkwasser gewonnen wird. Die geologische Bodenbeschaffenheit in Ostwestfalen hat dazu geführt, dass für einige Kommunen zusätzliches Trinkwasser gewonnen und herbeigeschafft werden muss. Diese Aufgabe übernehmen die Wasserbeschaffungsverbände.

Quelle: Prünte & Kollegen, 26.10.2021