Eine der liebsten Übungen des TuS Südhemmer Kochclubs „Keine Angst vor Gewürzen“ ist das Zubereiten von Gerichten, die längst in Verges-senheit geraten sind. Ein Gericht mit dem Namen „Hasenpfeffer“ werden wohl die wenigsten schon einmal probiert haben. Bei den älteren Dorfbewohnern sieht das hingegen etwas anders aus, denn: der Hasenpfeffer ist ein typisches Nachkriegsgericht und dieser Generation daher nicht ganz so unbekannt. Der Kochclub des TuS Südhemmern hat sich an das Gericht herangetraut.
Aber was hat es damit auf sich?
Bei der Frage, wieso das Gericht „Hasenpfeffer“ heißt, kann Kochclub-Mitglied und Chefkoch beim Hasensilvester Andreas Schneider weiterhelfen. „Das Gericht kann man mit Hasenragout vergleichen. „Pfeffer“ rührt daher, dass das Gericht sehr würzig und scharf zubereitet wird.“ Früher habe man auch verschiedene Innereinen hinzugefügt, worauf aber inzwischen verzichtet wird. Das Rezept stamme von eine der ältesten Dorfbewohnerinnen: Luise Riechmann, inzwischen 104 Jahre alt, hat das Rezept selbst schon dutzende Male gekocht. Als Beilage wird zum Hasenpfeffer nur Weißbrot gereicht.
„Traditionell werden die Hasen, die bei der letzten Hasenjagd vor dem Jahreswechsel geschossen werden, für den Hasenpfeffer verwendet“, erklärt Andre Küchhold, Mitglied des Kochclub, Chefkoch beim Hasensilvester und selbst begeisterter Jäger. „Die Hasen kommen aus Südhemmern, einige haben wir auf der Grefte und ein paar im Hiller Moor geschossen“, so Küchhold weiter. Der richtige Hasenpfeffer-Kenner schmecke den Unterschied zwischen dem Grefte- und Moorhasen, sagt er mit einem Augenzwinkern.
Den Kochclub Südhemmern gibt es inzwischen seit sechs Jahren. Regelmäßig treffen sich die rund zehn Männer im Vereinsheim Südhemmern zum Kochen. Dass die Zutaten, die der Kochclub verwendet in der Regel saisonal und vor allem auch regional sind, ist den Köchen des Kochclub ein wichtiges Anliegen. Besonders der selbst angesetzte Rumtopf des Männerkochclubs ist inzwischen bis weit über die Dorfgrenzen hinweg bekannt, und wie sollte es anders sein: nur aus eigenen Obstbeständen hergestellt.
PM: TuS Südhemmern, 23.05.22 – Foto: TuS Südhemmern