Als unabhängige Mitgestalter kommunalpolitischer Prozesse arbeiten im Kreis Minden-Lübbecke in 9 von 11 kreisangehörigen Städten und Gemeinden Seniorenbeiräte: in Bad Oeynhausen, Espelkamp, Hille, Hüllhorst, Lübbecke, Minden, Petershagen, Porta Westfalica und Preußisch Oldendorf. Kommunale Seniorenbeiräte bündeln, vermitteln und koordinieren die Interessen älterer Menschen auf der örtlichen Ebene. Sprecherin der kommunalen Seniorenvertretungen im Kreis Minden-Lübbecke ist Beate Albers (Vorsitzende des Seniorenbeirates der Stadt Lübbecke), ihre Stellvertretung ist Heidi Bierbaum (Vorsitzende des Seniorenbeirates der Stadt Minden).
Der Übergang vom Krankenhaus in eine häusliche Pflege stand im Mittelpunkt der Diskussion. Bernd Mühlenbruch (Pflegedirektor des Johannes Wesling Klinikums Minden) und Maurice Winkel (Leiter des Sozialdienstes im Johannes Wesling Klinikum Minden) berichteten über das Patienten-Entlassmanagement des Johannes Wesling Klinikums Minden und speziell über die Vermittlung in weitere Angebote. Keine leichte Aufgabe, denn Personalmangel in der Pflege ist schon heute im Mühlenkreis Realität. Dieser Personalmangel erschwert es erheblich, im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt kurzfristig einen wohnortnahen Kurzzeitpflegeplatz in einem Pflegeheim oder einen ambulanten Pflegedienst für zuhause zu bekommen. Für die emotional ohnehin belasteten Angehörigen ebenso wie für die Pflegebedürftigen selbst erfordert dies oft eine hohe Kraftanstrengung. Pflegebedürftige Menschen und ihre Angehörigen haben de facto keine Wahlmöglichkeiten mehr in Bezug auf Einrichtungen und Dienste – darüber waren sich die anwesenden Vertreter*innen der Beiräte einig. Änderungen in der Landes- und Bundesgesetzgebung zugunsten pflegebedürftiger Menschen und ihrer Angehörigen sind hier erforderlich.
Weitere Einblicke in die Arbeit im Johannes Wesling Klinikum bekamen die Beiratsmitglieder von Jens Krümpelbeck – er berichtete als pflegerischer Leiter über die Arbeit der Zentralen Notaufnahme. Er schilderte die Abläufe und erläuterte das Zustandekommen von längeren Wartezeiten.
Neben zahlreichen weiteren Themen sprachen die Teilnehmenden auch über Fahrdienste für ältere Menschen in den Städten und Gemeinden wie zum Beispiel in der Gemeinde Stemwede.
Zweimal im Jahr, jeweils im Frühjahr und im Herbst, treffen sich die Vorsitzenden der Seniorenbeiräte im Kreis Minden-Lübbecke zu einem Gedanken- und Erfahrungsaustausch im Kreishaus in Minden. Darüber hinaus werden im Rahmen dieser Treffen auch weitere Themen behandelt, die wegen ihrer Aktualität oder ihrer grundsätzlichen Natur einer besonderen Beachtung bedürfen. Das nächste Treffen findet im Frühjahr 2023 statt.
Foto v.l.:
- Monika Hutzfeldt (Seniorenbeirat der Stadt Espelkamp)
- Günter Obermeier (Seniorenbeirat der Gemeinde Hüllhorst)
- Hans-Jürgen Fiebig (Seniorenbeirat der Gemeinde Hüllhorst)
- Doris Rosenbaum (Seniorenbeirat der Stadt Preußisch Oldendorf)
- Beate Albers (Seniorenbeirat der Stadt Lübbecke)
- Friedel Kuhlmann (Seniorenbeirat der Gemeinde Hille)
- Corrie de Koning (Seniorenbeirat der Gemeinde Hille)
- Heidi Bierbaum (Seniorenbeirat der Stadt Minden)
- Ingrid von Mitzlaff (Stadt Rahden)
- Ulrike Dill (Seniorenbeirat der Stadt Porta Westfalica)
- Karl-Christian Ebenau (Seniorenbeirat der Stadt Petershagen)
- Klaus Marschall (Kreis Minden-Lübbecke)
- Bernd Mühlenbruch (Johannes Wesling Klinikum Minden)
- Jens Krümpelbeck (Johannes Wesling Klinikum Minden)
- Maurice Winkel (Johannes Wesling Klinikum Minden)
Foto: Mirjana Lenz/Kreis Minden-Lübbecke
Quelle: Kreis Minden-Lübbecke, 30.11.2022