Zum 19. April 2023 hat eine Gruppe von Bürgern aus Holzhausen und Nordhemmern zu einem Bürgergespräch in das Gemeindehaus Holzhausen eingeladen.
Das Thema des Abends sollte sein: „Veränderung der Landwirtschaft in unserer Region“.
Etwa 50 Personen – nicht nur aus den erwähnten Ortschaften – folgten dieser Veröffentlichung.
Fotos in einer Endlosschleife – Bilder von folienabgedeckten Spargelfeldern, Pumpen zur Bewässerung dieser Felder sowie Schlauchwagen zur Ausbringung von Gülle – stimmten die Besucher auf das Thema ein. Ebenso zeigte die Präsentation eine Luftaufnahme von Spargelfeldern in Holzhausen, die mit Folien abgedeckt waren/sind.
Dirk Prothmann begrüßt die Anwesenden, eröffnet die Versammlung und weist auf die Problematik hin:
Die Landwirte stehen in einem Dilemma zwischen der Bestellung und Pflege der großen Ackerflächen, der Tierhaltung und der Büroarbeit.
Auch müssen Verbraucherwünsche berücksichtigt werden. Zudem soll gewinnbringend gearbeitet werden. Insgesamt zeigt die Veränderung der Landwirtschaft eine steigende Tendenz. Die Landwirtschaft ist mittlerweile ein Industrieunternehmen. Sonderkulturen finden sich überwiegend in unserem Gebiet. Es besteht Diskussionsbedarf.
Im 2.Teil der Veranstaltung berichtet Sonja Niemann, als direkt Betroffene, über ihre Erfahrungen mit Plastikfolien auf Spargelfeldern. Diese befinden sich auf einem großen Areal direkt vor ihrem Hof. An verschiedenen Beispielen zeigt sie auf, dass die Lebensqualität – auch für die auf dem Hof lebenden Tiere – beeinträchtigt wird.
Im 3. Teil erfolgt eine lebhafte Diskussion, die von Stefan Straube-Neumann geleitet wird.
Sachlich fundierte Beiträge, aber auch sehr persönliche, werden kritisch hinterfragt und aus fachlicher Perspektive ergänzt.
Folgende Aspekte lassen sich als Ergebnis zusammenfassen:
– Durch die Abdeckung von Erdbeer- und Spargelplantagen sterben Tiere, z.B. Frösche. Andere Tiere, z.B. Fasanen, Hasen, Rehe müssen sich einen neuen Lebensraum suchen.
– Plastikfetzen werden durch den Wind auf anliegende Grundstücke geweht.
– Das Problem: Mikro- und Nanoplastik ist sehr kritisch zu sehen.
– Die großen Plastikflächen sind kein schöner Anblick, es besteht kein Bezug zur Natur.
Die Veranstaltung kommt zu folgendem Resultat:
Die Problematik liegt nicht in Holzhausen, liegt nicht bei den konventionell arbeitenden Landwirten – sondern bei der zunehmenden Nutzung landwirtschaftlicher Flächen für Sonderkulturen. In unserem Fall sind das v.a. die Spargelfelder. Die Organisatoren des Abends zeigten sich beeindruckt von den teilnehmenden unterschiedlichen Personengruppen, die sich am Ende des Treffens noch weiter austauschten.
Die Gruppe der Initiatoren ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden und plant eine weitere Veranstaltung.
Quelle: Pressemitteilung Brigitte Niemann, 26.04.2023